Moschus, König aller Düfte

Moschusparfum und Moschusduft in Duftölen

Als Bestandteil von Parfüms soll der Duft von Moschus eine „animalische“ und eine „strahlend-süße“ Duftnote vereinen. Das „animalische Element“ vermittle beim Menschen Wärme und damit Empfindungen der Geborgenheit sowie des sexuellen Reizes. Der Duftstoff soll dabei sparsam und unterhalb der Grenze bewusster Wahrnehmung eingesetzt werden. Moschusnoten werden nicht nur als Duftstoffe eingesetzt, sondern finden sich vereinzelt auch als Aromen in Lebensmitteln Verwendung. So werden z. B. in Australien Süßigkeiten mit Moschusgeschmack angeboten.

Der natürliche Gazellenmoschus

Natürlicher Gazellenmoschus, auch Muscon genannt dient seit Jahrhunderten als Parfum. Es ist eine ölige Flüssigkeit. Dieses Sekret wird in der Natur aus einer Drüse am Bauch des Moschustiers gewonnen.

Das Moschustier (Moschushirsch)

Moschustiere sind eine mit den Hornträgern, also mit Antilopen, Ziegen und Rindern, verwandte Familie der Paarhufer. Ursprünglich nahm man an, dass sie mit den Hirschen verwandt sind: In älterer Literatur wurden sie oft als Moschushirsche bezeichnet und als ursprüngliche Unterfamilie der Hirsche angesehen. Abweichend von den Hirschen weisen sie eine Gallenblase auf und das Euter der Weibchen hat lediglich zwei statt vier Zitzen. Neben der namensgebenden Moschusdrüse und einer weiteren Schwanzdrüse haben die Moschustiere verlängerte obere Eckzähne, jedoch fehlen Gesichtsdrüsen und Geweihe.

Der Lebensraum des Moschustiers

Moschustiere leben vorwiegend in bewaldeten und alpinen Buschhabitaten. Man findet sie in den Bergen Südasien. In Europa sind sie jedoch ausgestorben. Moschustiere sind Tiere des Gebirges. Eine Art lebt im Himalaya, die anderen in verschiedenen Gebirgen und Höhenzügen Koreas, Chinas, Sibiriens, Kasachstans und im mongolischen Altaigebirge. Die bevorzugte Höhe liegt bei 2.500 bis 4.800 Metern. Einige Arten kommen auch in Tiefländern um 500 Meter vor. Sie verstecken sich in dichten Bergwäldern.

Tiere und Pflanzen mit ähnlichem Moschusduft

Der Begriff „Moschus“ wird auch auf Drüsensekrete anderer Tiere und auf Pflanzensäfte, die einen ähnlichen Geruch haben, zurückgeführt. Moschusochsen, Moschusböcke, Bisamratten, Desmane und Moschusenten sondern einen ähnlichen „Lockstoff“ ab. Bei den Pflanzen sind die Gauklerblume, der Abelmoschus, Olearia argophylla (australisches Bisamholz), die Duftende Bisamblume, die Moschus-Malve, die Rosa moschata (gefüllte Sorten) oder das Moschuskraut bekannt.

Künstlich hergestellter Moschus

Heutzutage wird Muscon, der Hauptduftstoff des Moschus, und dem Moschus entsprechende Mischungen aus Gründen des Umwelt- und des Artenschutzes auch synthetisch hergestellt. Ähnlich den naturidentischen Aromen bei Lebensmitteln können durch möglichst naturidentische Duftstoffmischungen Nachteile naturfremder Stoffe (wie der Nitroaromaten) vermieden werden. Synthetisch hergestelltes Muscon ist ein Racemat, besteht also aus einem 1:1-Gemisch von (R)-(−)-3-Methylcyclopentadecanon und (S)-(+)-3-Methylcyclopentadecanon.

Moschus im Islam – Hadithe

Abu Huraira berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Es gibt keinen Verwundeten, dessen Verletzung auf dem Wege Allahs verursacht wurde, der nicht am Tage der Auferstehung blutend auftreten wird. Die Farbe ist die Blutfarbe, der Geruch aber ist der Moschusduft.“ [Sahih al-Buchari, Kapitel 65/Hadithnr. 5533]

Abu Musa, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Das Gleichnis eines guten und eines schlechten Menschen im geselligen Beisammensein ist wie der Moschus-Händler und der Arbeiter am Blasebalg (eines Schmieds): Vom Moschus-Händler kannst du entweder eine Duftprobe bekommen, etwas kaufen oder einen angenehmen Geruch vorfinden. Was du aber von dem Arbeiter am Blasebalg erlebst, ist das, dass er entweder deine Kleidung verbrennt oder du bei ihm einen üblen Geruch vorfindest.“ [Sahih al-Buchari, Kapitel 65/Hadithnr. 5534]

`A´ischa berichtete: „Eine Frau fragte den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, wie sie den Ghusl nach der Monatsregel vollziehen soll. Darauf unterwies er sie, wie sie die Gesamtwaschung vornehmen sollte und fügte hinzu: „Nimm dir einen Wollbausch, benetze ihn mit Moschus und reinige dich damit!“ Sie sagte: „Wie soll ich die Reinigung vornehmen?“ Darauf antwortete er: „Reinige dich damit!“ Sie fragte: „Wie?“ Der Prophet sagte: „Gepriesen sei Allah! Reinige dich!“ [Sahih Al-Bucharyy Nr. 0314]

Schreibe einen Kommentar

Shopping cart

0
image/svg+xml

Keine Produkte im Warenkorb.

Continue Shopping